Exposition : Jules Verne et la préhistoire. Une affaire de mâchoire

In "Reise zum Mittelpunkt der Erde" greift Jules Verne die aktuellen Debatten um das hohe Alter eines menschlichen Kiefers auf, der 1863 in Abbeville gefunden wurde. Dabei zitiert er die Entdeckungen von Boucher de Perthes und die wichtigsten Kritiker dieses Knochens. Der Autor ergreift in Gestalt von Professor Lidenbrock Partei für "die glühendsten Verfechter des Kieferprozesses": "An ein imaginäres Publikum gerichtet, hält er eine unwiderlegbare Rede, die den Heiligen Thomas der Paläontologie verurteilt".

Diese Ausstellung soll sowohl einen Fall beleuchten, der 1863 die französischen und britischen Gelehrten in Atem hielt, als auch die Fragen, die bei der Entwicklung von Kriterien für die Bewertung der wissenschaftlichen Qualität einer Entdeckung auftauchten. Schließlich beleuchtet sie die Art und Weise, wie literarische Produktionen von aktuellen wissenschaftlichen Entwicklungen profitieren - ein Ansatz, der nicht nur für Jules Verne, sondern auch für andere Autoren seiner Zeit charakteristisch ist.

In dieser Ausstellung ist vor allem der Kiefer von Moulin-Quignon zu sehen, eine Leihgabe des Muséum national d'histoire naturelle. Daneben finden sich Archivstücke (Zeitungen, Karikaturen, Korrespondenz) und prähistorische Objekte (fossile Großtierknochen und Faustkeile aus der Somme) sowie Exemplare von Die Reise zum Mittelpunkt der Erde und einige andere Werke.

Zu diesem Anlass wird das gesamte Jules-Verne-Haus in den Farben von "Reise zum Mittelpunkt der Erde" erstrahlen: Mineralien und Fossilien werden den Besucher begleiten und ihn in die Welt des Romans eintauchen lassen.